Alexa, schalte Dich selbst aus – Wirklich? – Tagesthemen am 14. Dezember 2017

Nun hat es Alexa auch in die Tagesschau geschafft. Am 14. Dezember wurde der Beitrag gesendet, der mit hoffnungsschwangeren Satz endet Alexa, schalte Dich selbst aus:
Ich habe mich ja hier im CIOKurator und in meinem Blog DigitalNaiv schon öfters kritisch zum Thema geäußert. Um es vorweg zu nehmen. Ich glaube, dass Systeme wie Alexa & Co nicht aufzuhalten sind und sich durchsetzen werden. Auch ich werde mir einen solchen Assistenten sicher einmal anschaffen und warte – da mein Technikzoo Apple-dominiert ist – auf den HomePod und hoffe auf den doch offenbar etwas sorgsameren Umgang von Apple mit meinen Daten.
Generell müssen wir alle aber mit mehr Vorsicht und Durchblick daran gehen, diese persönlichen Sprachassistenten einzusetzen. „Alexa, schalt Dich jetzt aus“, so endet der Beitrag. Vielleicht etwas naiv? Die Hoffnung bleibt, dass Alexa und seine Pendants das dann auch wirklich tun. Es ist ja schon schief gegangen. Amazon Echo/Alexa wurde gehackt und Google Home schaltete sich nicht aus.
Wir brauchen – wie es auch Professor Karl Jonas im Beitrag ausführt – mehr Klarheit, wer welche Daten wo speichert und wie verwendet. Dies ist weitgehend intransparent, doch ist bei Konzernen, die von Online Shopping, Suche oder den heimischen Computer beherrschen zu erwarten, dass sie die gewonnenen Daten für ihren Geschäftszweck verwenden.
Nun wird auch vielerorts über den Einsatz von Alexa & Co in Unternehmen gesprochen. Cortana von Microsoft dürfte schon durch die Office-Hintertür mehr oder weniger langsam in die Unternehmen und deren Datenbestände vordringen. Auch oder gerade im Unternehmenskontext sollte man aber tunlichst auf seine Daten und deren Schutz achten. Mir fehlt hier bis auf wenige Ausnahmen wie IBM Watson die Transparenz, was mit den Daten passiert und wo sie gespeichert werden. Wenn dann vollmundig verkündet wird, dass man bei Alexa persönliche und Unternehmens-Skills mixen kann, wird zumindest mir doch etwas schwindlig.
(Stefan Pfeiffer)
P.S. Rätselhaft, warum die Kommentarfunktion auf Tagesthemen.de nicht funktioniert.
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ARD Reporter Christian Feld hat auf Twitter geantwortet und wir spielen dort schon etwas Ping-Pong: https://twitter.com/Digitalnaiv/status/941711444063776768
Schalt Dich aus – funktioniert in diesem Fall tatsächlich. Mit diesem Kommando wird den entsprechenden Steckdosen der Strom abgedreht. Alexa kappt sich quasi selbst den Strom.
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Der Stern hat das Thema online am 24. Dezember aufgegriffen. Ich zitiere:
“Kein Lauschangriff – zumindest nicht mit Absicht
Die Privatsphäre ist trotzdem geschützt, weil Echo eben nur auf Befehl lauscht – zumindest in der Regel. Ab und zu mal geht nämlich auch dann der blaue Ring an, wenn eigentlich etwas ganz anderes gesagt wurde, der Echo aber “Alexa” hereininterpretiert.”
Man könne aber versehentlich mitgeschnittene Gesprächsfetzen selbst manuell löschen. Und Alexa sei . wie es auch Christian Feld berichtet hat – dann sicher, wenn man es ausschalte.
https://www.stern.de/digital/computer/amazon-echo-lauscht-die-ganze-zeit-mit—hier-koennen-sie-hoeren–was-er-dabei-aufnimmt-7797002.html
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